Vergängliche Fürsorge oder Sorge der Vergänglichkeit?

Vergängliche Fürsorge oder Sorge der Vergänglichkeit?

Do you care?

Foto- und Schreibworkshop: “Vergängliche Fürsorge oder Sorge der Vergänglichkeit”

Fr., 19.01.24, 17-20 Uhr und Sa., 20.01.24, 10-15 Uhr

In unserem Workshop begegnen sich zwei Themenfelder, die aus dem deutsch-sprachigen Diskurs kontinuierlich verdrängt worden sind und werden: Das ist zum einen das Altern und zum anderen, die damit verbundene Vergänglichkeit.

Gleichzeitig wird sich der Thematik Sorgearbeit seit der Pandemie, zumindest symbolpolitisch, mehr gewidmet. Eine Gesellschaft, die sich nicht nur als die Summe ihrer Menschen versteht, ist fundamental darauf angewiesen, dass sich umeinander gekümmert wird.

Das Altern, der verletzliche Körper, dass an die Sterblichkeit gehaftet-sein, all jene Phänomene, die den Menschen auszeichnen, sind jedoch aus dem öffentlichen Raum ausgeschlossen. Das Individuum wird genötigt, das wohl am schwerwiegendste Thema eines jeden Lebens für sich selbst zu verhandeln, anstatt im Kollektiv. Dem Tod (Sensenmann) wurden konkrete Orte zugewiesen: Krankenhäuser, Hospiz, Altenheime. Innerhalb eines neoliberalen Systems fehlt die Zeit sich um die eigene Familie zu kümmern, wenn die Lohnarbeit die letzten Kräfte nimmt. Damit ist das Nicht-Sorge-tragen-können kein individuelles Versagen, sondern eine Auswirkung einer auf Effizienz und Produktivität gezielten Struktur. Alt-WERDEN, Vulnerabel(er)-WERDEN, Angewiesen-SEIN werden vorwiegend als Last betrachtet, die es bestmöglich zu verstecken oder zu vermeiden gilt.

Darum möchten wir in unserem Workshop die folgenden Fragen diskutieren:

Was bedeutet es für mich, zu einer zu-sorgenden-Person zu werden?

Wie gehe ich also mit meiner eigenen Vergänglichkeit um?

Wie mit der meiner Liebsten?

Wie könnte ein öffentlicher Raum der Verletzlichkeit aussehen?

Um der Privatisierung dieser Themen einen öffentlichen Raum zu geben, möchten wir mit unseren Teilnehmenden an den zwei Workshoptagen und darüber hinaus die eben beschriebenen Phänomenen direkt ins Auge fassen. Im wahrsten Sinne des Begriffes, werden wir unsere Linse (fotografisch) wie auch unsere Hände (textuell) in Aufregung versetzen. Das bedeutet, wir rangieren im Workshop zwischen dokumentarischer Fotografie und erzählter Textarbeit.

Wir laden unsere Teilnehmende dazu ein, mit uns einen öffentlichen Raum der Angewiesenheit und der Vergänglichkeit zu schaffen.

 

Nähere Infos und Anmeldung:

plan_a@staatstheater-augsburg.de.

Die Teilnahme ist kostenfrei und die Zahl der Teilnehmenden begrenzt.